Ergebnis für die Haseldorfer Marsch

Machbarkeitsstudie Haseldorfer Marsch

In der Machbarkeitsstudie zur Wiederanbindung der Haseldorfer Marsch an die Tideelbe wurde untersucht, wie die Flächen zwischen der zweiten Deichlinie und dem Hauptdeich über zwei Sperrwerke (über die Haseldorfer Nebenelbe/Dwarsloch und das Bauernloch) an die Tideelbe angeschlossen werden kann. Dabei wurde zunächst eine Variante (Variante 1) untersucht, die durch Abgrabungen von Poldern und Vertiefungen von Prielen eine möglichst hohe Wirksamkeit erzielen kann. Da diese Abgrabungen und Vertiefungen allerdings erhebliche Eingriffe in Böden, Gewässer und Lebensräume bedeuten würde, wurde zudem eine ökologisch optimierte Variante (Variante 2) betrachtet, die diese ausspart.

Ergebnis der Machbarkeitsstudie ist, dass die Maßnahme

- technisch machbar ist,

- eine Wirkung auf das Tidegeschehen in der Tideelbe hat (Wirkungsgrad hängt von der Maßnahmenausgestaltung ab) und

- in besonderem Maße dazu beitragen kann, ästuartypische Lebensräume in der Haseldorfer Marsch zu schaffen.

Zusammenfassend hat die Maßnahmen demnach das Potenzial die Tideelbe sowohl aus hydrologischer als auch aus ökologischer Perspektive zu stärken. Gleichzeitig konnten auf der Ebene der Machbarkeitsstudie noch nicht alle Fragen abschließend beantwortet werden. Deshalb empfiehlt das Forum Tideelbe, die Maßnahme noch differenzierter auszugestalten und weiterführende Untersuchungen (Bodenbeschaffenheit, Sohltiefen) zu veranlassen.


Meinungsbild der Arbeitsgruppe Haseldorfer Marsch

Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur Wiederanbindung der Haseldorfer Marsch an die Tideelbe wurden am 21.07.2020 in der Arbeitsgruppe Haseldorfer Marsch diskutiert. Grundlage dieses Arbeitsstands war die maximale Anbindungsvariante mit der Abgrabung von Poldern und der Vertiefung der Priele. Aus Sicht der Arbeitsgruppe wird die auf einen maximalen hydrologischen Effekt ausgerichtete Maßnahmenvariante mehrheitlich kritisch gesehen. Nach fachlicher Einschätzung der Bereiche Boden-, Gewässer- und Naturschutz stellen diese Abgrabungen und Vertiefungen erhebliche Eingriffe dar. Auch sollten höhere Wasserstände als +1,80 mNHN - wie bei dieser Variante vorgesehen - in das Gebiet eingelassen werden, um das Gebiet feucht zu halten und zudem möglichst naturnahe Tideverhältnisse zu erzielen. Zudem konnten aus Sicht der Arbeitsgruppe auf der Ebene der Machbarkeitsstudie Fragen zur Bodenbeschaffenheit und zu den Sohltiefen nicht abschließend geklärt werden.

Im Anschluss an die Arbeitsgruppen-Sitzung wurde der maximalen Variante auf dieser Grundlage von den Gutachter*innen eine ökologisch optimierte Variante gegenübergestellt. Dieses Szenario spart die Abgrabungen und Vertiefungen aus und zeichnet sich zudem durch eine differenzierte Steuerung von Wasserständen aus. Diese Variante nimmt die Hinweise aus der Arbeitsgruppe auf, wurde allerdings noch nicht mit ihr diskutiert. Die Bewertung der ökologisch optimierten Variante ist von den Gutachter*innen im Rahmen der Machbarkeitsstudie dargestellt.

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