Ergebnis für die Reaktivierung der Nebenelben

Die Reaktivierung der Nebenelben soll einen Beitrag zur besseren Durchströmung der Nebenelben leisten und gleichzeitig zur Reduzierung von stromaufwärts gerichteten Schwebstofftransporten beitragen. Gut durchströmte Nebenelben mit einem vielfältigen Strömungsmuster bieten zudem die Grundvoraussetzung für die Entwicklung unterschiedlicher Tidebiotope.

Unter Federführung des Wasser- und Schifffahrtsamts (WSA) in Hamburg wurden erste fundierte hydrologische und ökologische Wirkungszusammenhänge am Beispiel der Pagensander Nebenelbe untersucht.

Erste Ergebnisse zeigen, dass die Pagensander Nebenelbe durch eine Vertiefung durchgängig besser durchströmt werden würde. Zudem wäre eine Reduktion des flutstromdominierten Sedimenttransports in der Pagensander Nebenelbe sowie umliegender Bereiche möglich. Im Fahrwasser der Tideelbe würde es zu einer leichten Abnahme des Schwebstoffgehalts  und einer geringfügigen Verringerung von Stromauftransporten kommen. Die Maßnahme in dem untersuchten Maßnahmenlayout würde allerdings zu erheblichen Eingriffen in Flachwasserbereiche des FFH-Schutzgebietes Schleswig-Holsteinisches Elbästuar führen.

Ein notwendiger nächster Schritt wäre deshalb eine vertiefte Variantenbetrachtung, die darauf abzielt, die Maßnahme auf die Vereinbarkeit von strombaulichen und ökologischen Belangen zu optimieren. Hierzu soll im Rahmen der Forschungskooperation des WSA Hamburg mit dem Institut für Wasserbau (IWB) der Technischen Universität Hamburg (TUHH) ein Beitrag geleistet werden.


Meinungsbild der Arbeitsgruppe zur Reaktivierung Nebenelbe

Die Ergebnisse der Untersuchungen zur Pagensander Nebenelben wurden am 24.04.2020 mit der Arbeitsgruppe Nebenelben diskutiert. Aus Sicht der Arbeitsgruppe sollte das Verständnis und das Wissen zu den Prozessen und Wirkungszusammenhängen in den Nebenelben weiter ausgebaut werden. Ein Fokus sollte dabei die Frage sein, wie die Schaffung von Flachwasserzonen mit dem sich oftmals ergebenden Verlustes von Wattflächen zu bewerten ist. In Bezug auf die Pagensander Nebenelbe sollte das Maßnahmenlayout so angepasst werden, dass sowohl für die Hydrologie als auch für die Ökologie ein positiver Effekt erzielt werden kann. Auch sollte die Pagensander Nebenelbe zukünftig übergreifend zuammen mit der Haseldorfer Binnenelbe betrachtet werden, um Abhängigkeiten darstellen zu können.

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